Wie erstellt man eine Gliederung?

Eine Gliederung ist das Gerüst einer wissenschaftlichen Arbeit, sei es eine Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation. Sie gibt dem Leser einen ersten Überblick über den Inhalt und die Struktur der Arbeit. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie eine effektive Gliederung erstellen können.

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Vom Allgemeinen zum Spezifischen: Wie sich die Gliederung aus der Forschungsfrage ergibt

Die Forschungsfrage ist der Ausgangspunkt für die Gliederung. Sie definiert nicht nur den Rahmen der Arbeit, sondern liefert auch den roten Faden, der sich in der Gliederung wiederfinden sollte. Aus der Forschungsfrage ergeben sich in der Regel bereits erste Themenbereiche und Unterfragen, die in den jeweiligen Kapiteln behandelt werden sollten. Wird aufbauend auf der Forschungsfrage die Gliederung erstellt, ist dies bereits ein erster Schritt in Richtung eines Exposés.

Wieso ist eine Gliederung wichtig für eine wissenschaftliche Arbeit?

Die Gliederung hilft Ihnen dabei, den Überblick zu behalten. Generell gilt, dass eine wissenschaftliche Arbeit ein in sich schlüssiges Gebilde ist. In Bezug auf die Gliederung bedeutet dies, dass Sie Ihre Forschungsfrage in die allgemeinen und die spezifischen Thementeile spalten, um diese dann in die Gliederung einfließen zu lassen. Wichtig ist dabei, dass Sie stets Ihr eigentliches Forschungsziel im Auge behalten: Lassen Sie sich nicht von eventuell passenden, aber nicht auf die Forschungsfrage zugeschnittenen Aspekten ablenken.

Struktur und Klarheit

Eine Gliederung hilft, die Arbeit logisch und strukturiert aufzubauen, was für den Leser und den Autor gleichermaßen von Vorteil ist. Hier geht es vor allem darum, einen roten Faden zu entwickeln. Setzen Sie sich bspw. mit der Frage auseinander, inwiefern verschiedene Führungsstile einen Einfluss auf die Mitarbeitermotivation nehmen können, wissen Sie bereits, dass Sie ein Kapitel zu Führung und Führungsstilen (1), eins zu Mitarbeitern und Motivation (2) sowie eins zum Einfluss von 1 auf 2 benötigen (3).

Effizienz

Mit einer gut durchdachten Gliederung können Sie den Schreibprozess beschleunigen und sicherstellen, dass alle relevanten Punkte abgedeckt sind. Dies stellen Sie dadurch sicher, dass Sie beim Schreiben stets Ihre Forschungsfrage, aber auch die daraus abgeleiteten Kapitel im Fokus behalten. Bleiben wir bei dem Beispiel zum Einfluss der Führungsstile auf die Mitarbeitermotivation, werden Sie sicherlich Literatur finden, die sich mit bspw. agilen Methoden und dem Wegfall von Führung per se beschäftigt. Dies ist für Ihre Forschungsfrage jedoch nicht unmittelbar relevant, sodass Sie diese Informationen zunächst außen vor lassen können.

Wie unterscheiden sich Gliederungen

Gliederungen und ihr Aufbau unterscheiden sich vor allem auf der formalen Ebene signifikant, wenn man sich das Vorgehen verschiedener Fachbereiche anschaut.

Nummerierung

Die Nummerierung der Kapitel und Unterkapitel kann variieren. Einige wählen eine Nummerierung ab der Einleitung, während andere bereits für das Inhaltsverzeichnis und die Verzeichnisse Nummern verwenden. Ebenso können jedoch auch römische Ziffern für die Verzeichnisse und arabische für die Kapitel herangezogen werden. Dies ist maßgeblich von den Vorgaben Ihrer Hochschule abhängig und sollte in jedem Fall Berücksichtigung finden.

Inhaltliche Elemente

Neben der Einleitung, dem Hauptteil und dem Fazit können auch weitere Elemente wie ein Abstract, Abbildungsverzeichnis oder ein Anhang Teil der Gliederung sein. Dies hängt primär davon ab, ob Sie eine Hausarbeit, Bachelor- oder Masterarbeit schreiben, denn je ausführlicher die Arbeit ist, desto höher sind in den meisten Fällen die zugrunde liegenden Anforderungen.

Wichtige formale Regeln für die Gliederung

In der wissenschaftlichen Praxis gibt es, wie aufgeführt, keine einheitliche Herangehensweise an die Nummerierung der Gliederung. Während einige die Einleitung als erstes Kapitel mit der Nummer 1 kennzeichnen, lassen andere die Einleitung unnummeriert und beginnen die Nummerierung erst mit dem darauf folgenden Kapitel. Achten Sie immer auf die Vorgaben Ihrer Universität!

Punkte, die Sie in jedem Fall beachten bzw. mit Ihren Dozierenden besprechen sollten, wenn Sie Ihre Gliederung aufbauen bzw. Arbeit schreiben:

Verzeichnisse wie das Inhalts-, Abbildungs- oder Tabellenverzeichnis werden in der Regel nicht nummeriert. Alternativ können sie jedoch auch mit römischen Zahlen oder Buchstaben versehen werden.
Die Erstellung von Abbildungs- und Tabellenverzeichnissen ist meist ab einer Mindestanzahl von zwei Einträgen üblich, wobei diese Anforderung je nach Universität oder Dozent variieren kann. In einigen Fällen wird sogar erst ab einer Anzahl von acht Abbildungen oder Tabellen ein Verzeichnis gefordert.
Jeder Unterpunkt in der Gliederung sollte von einem weiteren Unterpunkt begleitet sein. Das heißt, wenn es ein Kapitel 2.1 gibt, sollte es auch ein Kapitel 2.2 geben. Dies gilt für alle Ebenen der Gliederung.
Oft wird auf den Punkt hinter der Nummer des Hauptkapitels verzichtet, aber das ist nicht immer der Fall. Wenn Ihr Dozent spezielle Anforderungen stellt, sollten diese befolgt werden.
Nach der Einleitung kann ein Kapitel zur Klärung von Begriffen sinnvoll sein. Bei kürzeren Arbeiten, wie einer 20-seitigen Hausarbeit, können notwendige Definitionen jedoch auch in andere Kapitel integriert werden, um Raum zu sparen.

Eine gut durchdachte Gliederung ist unerlässlich für den Erfolg einer wissenschaftlichen Arbeit. Sie bietet Struktur, fördert die Kohärenz und erleichtert den Schreibprozess. Mit den oben genannten Tipps und Schritten können Sie eine effektive Gliederung erstellen, die Ihren Schreibprozess optimiert.

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