Wir könnten jetzt tief in das Phänomen Zeit einsteigen, mit Einstein argumentieren, dass alles relativ ist und dann zu Hawking und dem Urknall überleiten – dafür interessiert sich Ihr Dozent im Schnitt aber wenig, wenn es darum geht, die Abgabe einer wissenschaftlichen Arbeit zu halten. Hierfür wurde im Deutschen das wunderschöne Wort „tja“ erfunden.
Was lenkt uns eigentlich ab?
Wir leben in einem Zeitalter, in dem sich Ablenkungen nicht nur in greifbarer Nähe befinden, sondern der effektive Griff nach diesen Ablenkungen in Form des Handys auch zu einer Gewohnheit geworden ist, die wir nur schwer ablegen können. Das führt dazu, dass in Deutschland, der Schweiz oder Österreich ca. 5–6 Stunden am Tag aufs Handy geguckt wird.
Das fällt insbesondere dann leicht, wenn wir uns aufs Arbeiten konzentrieren sollen, weil: Wer kennt es nicht – eigentlich sollen wir die definitorischen Grundlagen der Mitarbeitermotivation beschreiben oder Statistiken auswerten, aber viel wichtiger sind auf einmal andere Dinge, z. B. Fragen danach, wie viel Sie auf dem Mars wiegen würden oder wer der bessere Fußballer ist – Mbappe oder Benzema.
Die Motivation wird zur Mangelware und wenn der Tag auf einmal vorbei ist, haben wir gefühlt gar nichts geschafft, sodass für den nächsten Tag direkt doppelt so viel ansteht – yay.
Warum prokrastinieren wir?
Nicht zu selten ufert dieser Mangel an Motivation dann in typisches Prokrastinationsverhalten aus. Prokrastination wird dabei grundsätzlich erst einmal eine Form des Aufschiebens verstanden, die verschiedene Ursachen haben kann. Gründe für Prokrastination können dabei in unterschiedlichen Aspekten gesehen werden:
- Es fehlt die Motivation: Das Interesse an der Aufgabe ist einfach nicht hoch genug und wird auch in keiner Form belohnt – wir wollen uns lieber mit was Anderem beschäftigen.
- Es herrscht Überforderung vor: Die Aufgabe ist zu schwierig oder zu groß, sodass schon das Beginnen unüberwindbar erscheint.
- Es besteht Angst vor Versagen: Wir alle sind doch manchmal ein wenig zu perfektionistisch oder haben Angst, negativ bewertet zu werden.
- Es gibt zu viel Ablenkung: Wir sprachen es an … Das Handy, Netflix, YouTube und TikTok … Es ist einfacher, sich für eine Ablenkung als für eine zu erfüllende Aufgabe zu entscheiden.
Problem nur: Je länger wir prokrastinieren, desto mehr an Arbeit häuft sich an und auch die Zeit, diese Arbeit zu erledigen, wird mit jedem Tag ein bisschen weniger.
Wie funktioniert effizientes Zeitmanagement?
Um sich selbst und die eigene Zeit zu managen, gibt es inzwischen so viele Methoden wie Sand am Meer: Vom Pareto-Prinzip über die ABC-Analyse bis hin zur ALPEN-Methode ist alles dabei. Die perfekte Methode hängt dabei aber weniger von der Methode selbst ab, sondern mehr davon, was für Sie am besten funktioniert.
Hilfreich kann es grundsätzlich sein, Aufgaben in kleinere Teilschritte zu unterteilen: „Ich muss meine Bachelorarbeit schreiben“ klingt viel aufwendiger als „Ich muss zehn Quellen für meine Bachelorarbeit recherchieren“ – und damit auch schwieriger zu bewältigen. Zehn Quellen hingegen sind schnell gesucht.
Die ALPEN-Methode
Die ALPEN-Methode stellt einen von vielen Ansätzen dar, das eigene Zeitmanagement zu optimieren bzw. Aufgaben effektiver bewältigen zu lernen. Unterteilt wird dabei in folgende Ablaufschritte:
Aufgaben definieren: Was müssen Sie alles tun?
Länge schätzen: Wie viel Zeit beanspruchen die einzelnen Aufgaben?
Pufferzeiten einplanen: Egal, wie viel Zeit Sie zur Verfügung haben, arbeiten Sie immer mit kleinen Pufferzeiten, um Unvorhergesehenes miteinzuplanen.
Entscheidungen treffen: Priorisieren Sie Ihre Aufgaben – was ist wichtiger, was ist weniger wichtig?
Nachkontrolle: Überprüfen Sie sich ständig selbst und schauen Sie, ob das System für Sie funktioniert.
Wie bei allen anderen Angelegenheiten können Sie sich jedoch natürlich auch jederzeit an uns wenden, wenn Sie Unterstützung zur Bewältigung Ihrer Aufgaben benötigen!